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Fragen stellen

Die Methode, den kreativen Prozess in der Vorbereitungsphase durch das Stellen von Fragen zu fördern, ist eine wirksame Technik, um das Denken anzuregen und tiefere Einsichten zu gewinnen.

 
 

 

Diese Methode wird oft als Fragetechnik oder sokratische Methode bezeichnet und zielt darauf ab, ein Problem oder Thema aus verschiedenen Perspektiven zu beleuchten und neue Wege zur Problemlösung zu entdecken.

Prinzip der Fragetechnik:

Fragen stellen hilft, festgefahrene Denkmuster aufzubrechen und verschiedene Perspektiven zu eröffnen. Es zwingt das Gehirn, nach neuen Verbindungen und Informationen zu suchen. Die Qualität der Fragen ist dabei entscheidend, denn offene und explorative Fragen führen zu tieferem Denken und fördern die Kreativität.

Warum sind Fragen in der Vorbereitungsphase wichtig?

1. Erweiterung des Denkrahmens: Fragen helfen, ein Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und geben Raum für neue Ideen und Perspektiven.

2. Hinterfragen von Annahmen: Durch gezieltes Nachfragen werden bestehende Annahmen oder Überzeugungen in Frage gestellt, was oft zu Durchbrüchen führt.

3. Aktivierung des Wissens: Das Stellen von Fragen aktiviert vorhandenes Wissen und bringt unbewusste Informationen in den Vordergrund.

4. Stimulation des Gehirns: Fragen fordern das Gehirn heraus, Lösungen zu finden. Sie stimulieren die Aktivität im präfrontalen Kortex, der für Problemlösung und kreatives Denken zuständig ist.

 
 
 

Typen von Fragen, die in der Vorbereitungsphase hilfreich sind:

1. Offene Fragen:

Offene Fragen regen das Nachdenken an, ohne vorgegebene Antwortmöglichkeiten. Sie laden zu Exploration und Reflexion ein.

  • Beispiel: „Welche verschiedenen Ansätze könnte es für dieses Problem geben?“ oder „Wie könnte eine unkonventionelle Lösung aussehen?“

2. Warum-Fragen:

Warum-Fragen zielen darauf ab, die tieferen Gründe und Ursprünge eines Problems zu verstehen. Sie helfen, Annahmen zu hinterfragen und die Situation umfassender zu betrachten.

  • Beispiel: „Warum ist diese Situation überhaupt ein Problem?“ oder „Warum verfolgen wir diesen Ansatz und keinen anderen?“

3. Was-wäre-wenn-Fragen:

Diese hypothetischen Fragen öffnen den Raum für Möglichkeiten, indem sie alternative Szenarien durchspielen. Sie regen das Gehirn an, neue Verknüpfungen und Lösungsmöglichkeiten zu finden.

  • Beispiel: „Was wäre, wenn wir alle Ressourcen zur Verfügung hätten?“ oder „Was wäre, wenn wir das Problem aus einer ganz anderen Perspektive betrachten?“

4. Warum-nicht-Fragen:

Diese Fragen hinterfragen festgefahrene Denkmuster und bestehende Einschränkungen. Sie helfen, kreativen Widerständen entgegenzuwirken.

  • Beispiel: „Warum sollten wir das nicht ausprobieren?“ oder „Warum kann diese ungewöhnliche Idee nicht funktionieren?“

5. Kontextbezogene Fragen:

Diese Fragen zielen darauf ab, das Problem in einem breiteren Kontext zu betrachten und neue Verbindungen zu erkennen.

  • Beispiel: „Wie haben andere in ähnlichen Situationen das Problem gelöst?“ oder „Welche äußeren Faktoren beeinflussen diese Herausforderung?“

6. Provokative Fragen:

Diese Fragen provozieren und zwingen das Denken in unkonventionelle Bahnen. Sie brechen feste Überzeugungen auf und öffnen Raum für radikale Ideen.

  • Beispiel: „Was wäre die absurdeste Lösung?“ oder „Was würde passieren, wenn wir das genaue Gegenteil tun?“


Umsetzung der Fragetechnik

Nehmen Sie ein Problem, das zu lösen haben. Als Übung für die Technik kann etwas wenig Dringendes gewählt werden, z.B. wohin Sie als nächsten in den Ferien hinreisen wollen.

  1. Schreiben Sie 15 Minuten lang nur Fragen auf.

  2. Beantworten Sie noch keine; das wird schwerer, als Sie denken - aber dennoch: bitte keine Antworten.

  3. Stellen Sie so viele Fragen wie möglich, möglichst offene Fragen.


 

 

Das bewusste Stellen von Fragen in der Vorbereitungsphase eines kreativen Prozesses öffnet den Geist für neue Perspektiven und Ansätze. Es fordert das Gehirn heraus, neue Denkmuster zu entwickeln und hilft dabei, Blockaden zu überwinden. Die Methode ist besonders wertvoll, um innovative Ideen zu fördern und den Aha-Effekt zu begünstigen.