Einführung
zu ‘Verhalten und Handeln’
Verhalten und Handeln sind zwei untrennbar miteinander verbundene Aspekte des menschlichen Daseins.
Verhalten und Handeln sind eng miteinander verbunden. Es ist jedoch wichtig, sie zu unterscheiden, da sie sich auf unterschiedliche Aspekte menschlicher Aktivität beziehen.
Verhalten
Verhalten bezieht sich auf die beobachtbaren Aktivitäten eines Individuums, also alles, was eine Person tut oder sagt. Es umfasst motorische Handlungen, sprachliche Äußerungen, aber auch körperliche Reaktionen wie Mimik und Gestik. Verhalten ist objektiv messbar und bildet die Grundlage für viele diagnostische und therapeutische Ansätze in der Psychologie.
Handeln
Handeln hingegen geht über Verhalten hinaus und umfasst die bewussten und zielgerichteten Aktivitäten eines Individuums. Während Verhalten auch reflexiv und automatisiert sein kann, ist Handeln immer mit einer Absicht verbunden. Es umfasst die inneren Prozesse des Entscheidens, Planens und bewussten Ausführens von Tätigkeiten, die auf ein bestimmtes Ziel ausgerichtet sind. Handeln setzt also Motivation und Selbstkontrolle voraus.
Verhalten und Handeln in der klinischen Psychologie
In der psychologischen Diagnostik gibt die Verhaltensbeobachtung Hinweise auf psychische Zustände, insbesondere auf Stimmungen und Emotionen. Die Analyse von Handlungen lässt Rückschlüsse auf Absichten und Ziele zu. Beides ermöglicht ein besseres Verständnis psychischer Prozesse, nicht nur, aber auch bei psychischen Störungen.
Verhaltenstherapeutische Methoden zielen darauf ab, das Verhalten zu verändern, um positive Veränderungen im Handeln zu erreichen. Zum Beispiel wird eine Person mit einer Angststörung durch die Expositionstherapie dazu angeleitet, sich nach und nach angstauslösenden Situationen zu stellen, wodurch ihr Verhalten beeinflusst wird. Diese Verhaltensänderung führt wiederum zu einer Verbesserung der Alltagsbewältigung, da die Person lernt, ihre Ängste zu überwinden und in belastenden Situationen wieder handlungsfähig zu werden.
Das Verständnis und die gezielte Veränderung dieser Elemente sind für die Förderung des psychischen Wohlbefindens von entscheidender Bedeutung.